Matinee-Veranstaltung: Nukleartests und ihre Folgen – Opferschutz durch den Atomwaffen Verbotsvertrag?

2. Dezember 2024 Blog-Beiträge

HINTERGRUND
2025 erleben wir den 80. Jahrestag der US-Atombombenabwürfe auf Hiroshima
und Nagasaki. Doch nicht nur sie, sondern auch über 2.000 Atomwaffentests
weltweit haben zu unermesslichen Umweltschäden und großem menschlichen
Leid geführt. Vor vier Jahren, am 22.1.2021, ist der Atomwaffenverbotsvertrag
(AVV) in Kraft getreten. Er stellt einen Höhepunkt im jahrelangen, weltweiten
Ringen um eine Ächtung von Nuklearwaffen und Atomkriegsgefahr dar, die noch
nie so groß war wie heute.

Die Artikel 6 und 7 des AVV enthalten Regelungen zum Opferschutz und zur
Umweltsanierung, die auch für Staaten bedeutsam sind, die dem Vertrag bislang
nicht beigetreten sind. Sie sind in allgemeine völker- und menschenrechtliche
Zusammenhänge eingebunden. So hat sich etwa der UN-Menschenrechtsrat im
Herbst 2024 (erneut) mit der Lage auf den nukleartestgeschädigten Marshall
Islands befasst.

Wo stehen wir bei dieser Frage heute? Was kann getan werden, selbst wenn die
Atomwaffenstaaten wegschauen? Welche Rolle spielen Recht und Zivilgesellschaft
in diesem selten diskutierten Themenbereich?

ABLAUF
Im Mittelpunkt steht der Dokumentarfilm von Adam Horowitz „Nuclear Savage: The
Islands of Secret Project 4.1“. Der IUFF-preisgekrönte Film (Kurzfassung 56 min.)
erzählt die Geschichte der US-Atombombentests auf den Marshall Islands. Die
lokale Bevölkerung wurde in einem geheimen Projekt für radiologische
Experimente und Untersuchungen missbraucht. Mit diesem Projekt beschäftigt
sich der Film ebenso wie mit dem Kampf der Bevölkerung für eine Anerkennung
des erlittenen Unrechts. Ihnen soll eine Stimme gegeben werden.

Um die Perspektive der Überlebenden geht es auch beim IPPNW-Projekt
„Überleben bedeutet Widerstand leisten“ – dieser Widerstand organisiert sich u.a.
im Rahmen des Atomwaffenverbotsvertrags (https://survivors.ippnw.de). Und auch
ICAN Deutschland beschäftigte sich mit den Geschichten und Forderungen der
Betroffenen im Rahmen ihrer Kampagne „Nuclear Survivors“. Vor diesem
Hintergrund soll der Film erörtert und in einen globalen Zusammenhang eingefügt
werden.

Mit dem Publikum diskutieren Prof. Manfred Mohr (IALANA) und Juliane Hauschulz
(IPPNW). Die Moderation liegt bei Aicha Kheinette (ICAN).

Flyer zur Veranstaltung